Unterscheidet Ihr zwischen Beratung, Training, Coaching, Therapie, Lehre und Mentoring?
Ja, wir unterscheiden sehr bewusst zwischen diesen Formen der „unterstützenden Begleitung“ – nicht um sie zu bewerten, sondern um klar zu machen, was Vaiatonga ist – und was nicht.
Wir arbeiten überwiegend im Coachingverständnis nach dem nicht-direktiven Ansatz, wie ihn u.a. Sonja Radatz beschreibt: Wir gehen davon aus, dass alle Antworten bereits in dir vorhanden sind – auch wenn sie vielleicht noch nicht bewusst oder zugänglich sind. Unsere Aufgabe ist es, dir Raum und Resonanz zu geben, damit du diese Antworten selbst erkennen und aus dir heraus in Bewegung bringen kannst. Wir geben keine Ratschläge, keine Ziele vor, wir „motivieren“ nicht – wir hören, spiegeln, fragen und klären, zeigen auf.
Hier ein Überblick über die häufigsten Begleitungs-/Beratungsformen und worin sie sich unterscheiden:
Coaching
vielleicht am besten übersetzt als Wegbegleitung auf Augenhöhe – wenn auch der Begriff „Begleitung“ aus unserer Sicht „passiver“ klingt als Coaching tatsächlich ist. Der Fokus liegt auf Selbstverantwortung, innerer Klärung und Entwicklung. Keine Lösungsvorgaben, kein Problemfokus. Wir helfen dir nicht, unseren Weg zu gehen – sondern deinen zu finden. Idealerweise „weiß“ der Coach nichts. Aber er findet möglicherweise Aspekte, die bislang weniger oder gar nicht beleuchtet wurden. Man könnte sich im Begriffsverständnis annähern mit: Coaching liegt als Beratungsform zwischen Begleitung und „Beratung ohne Ratschlag“. Der Mensch ist Experte für sich selbst. Alle Lösungen sind bereits in ihm vorhanden. Der Coach agiert daher vornehmlich lösungs- und zukunftsorientiert. Diagnosen oder Problemanalysen werden nur dann hinzugezogen, sofern sie zielführend im Sinne der Entfaltung sind, zB. um sich über bislang unbewusste, gegensätzliche Zielorientierungen klar zu werden („Blockaden“).
Beratung
Der Berater analysiert ein Thema (z. B. Beruf, Gesundheit, Beziehung) und gibt konkrete Empfehlungen oder Lösungen aufgrund seiner Expertise. Die Verantwortung liegt dabei häufig mehr beim Berater als beim Klienten. Der Berater ist Experte für das Problem und liefert Lösungen, Empfehlungen oder Konzepte. Fokus liegt oft auf Analyse und Bewertung. Dies entspricht nicht unserer Rolle bei Vaiatonga. Leider nennen sich viele Berater Coaches, was die Begriffe verwässert und nichts mit dem Ursprung der Coachingform gemein hat:
• Steuercoach statt Steuerberater – obwohl es um klassische fachliche Beratung geht.
• Vokabelcoach statt Nachhilfelehrer – obwohl es primär um Wissensvermittlung geht.
• Fitnesscoach statt Fitnesstrainer – obwohl dort meist klare Anweisungen, Übungen und Trainingspläne gegeben werden, ebenso wie der Ernährungscoach anstelle des Ernährungsberaters verwendet wird.
Training
Im Training geht es um das Erlernen bestimmter Fähigkeiten oder Verhaltensweisen – meist durch Anleitung, Wiederholung, Übung. Der Fokus liegt auf dem Vermitteln von Wissen und Fertigkeiten. Der Trainer ist didaktisch und inhaltlich führend. Bei Vaiatonga kann es Elemente geben, die ähnlich aufgebaut sind (z. B. Rituale, Körperarbeit), aber ohne den Anspruch eines systematischen Trainings.
Therapie
Die Therapie hat das Ziel, psychisches Leid zu lindern oder zu heilen. Sie setzt meist beim Problem oder Leiden an, oft mit einem pathologischen oder heilenden Ansatz. Der Therapeut analysiert und „arbeitet auf“, oft mit Blick auf Vergangenheit und Ursachen. Vaiatonga ist kein Therapieangebot im klassischen Sinn und ersetzt natürlich auch keine psychotherapeutische Begleitung – ebenso wie eine Psychotherapie oder ein Arztbesuch nicht Vaiatonga ersetzen können. ;-)
Lehre / Didaktik
Es gibt bei Vaiatonga kleine Theorieeinheiten – aber keine „Wissensvermittlung“ im klassischen Sinne. Was wir teilen, sind Sichtweisen, Modelle, Perspektiven. Sie sind als Einladung zur Reflexion gedacht – nicht als „Wahrheit“.
Mentoring
Mentoren geben aus ihrer oft langjährigen Erfahrung heraus Impulse, Tipps oder Orientierung. Das kann inspirierend sein, ist aber nicht Teil der Grundhaltung von Vaiatonga, weil wir den Fokus bewusst nicht auf Vorbilder oder Nachahmung legen. Unsere Haltung: Du bist dein eigener Mentor. Wir unterstützen dich, ihn freizulegen.
Kurz gesagt:
Vaiatonga ist keine Schule, kein Seminar, kein Coaching im klassischen Sinn. Es ist ein Raum, der dich in Kontakt bringt mit dem, was in dir lebendig werden will – in deinem Tempo, in deinem Stil. Ohne Bewertung, ohne fremde Zielvorgabe, ohne Schablonen.



